Zeitaufwand: ca. 20–30 Minuten (zzgl. Ruhezeit 3+ Stunden)
Küchenutensilien: Fermentierglas (https://amzn.to/4451TBH) oder Einmachglas
Zutaten für eine Portion
- 1 Chinakohl
- 1–2 Möhren (♠)
- ½ Rettich (♠)
- 2–4 Frühlingszwiebeln (♠)
- 1 Nori-Blatt (♠)
- 200 ml Wasser (♥)
- 2 EL Reismehl (♥)
- 1 EL Zucker (♥)
- 5 Knoblach Zehen (♣)
- 1 EL Ingwer (♣)
- 1 Apfel (♣)
- 1 weiße Zwiebel (1 EL) (♣)
- 1–2 EL Chilipulver (♣)
- 50 ml Dashi (♣) - VEGANE VERION BITTE WEG LASSEN
- 1–2 EL Sojasauce (♣)
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Rezept
Step by Step
- Schneide den Chinakohl in mundgerechte Stücke. Gib dann eine richtig gute Handvoll Salz (also echt viel) darüber und massiere es gründlich in den Kohl ein.
- Lass den Kohl jetzt mindestens 3 Stunden lang entwässern, besser noch über Nacht. Ein bisschen von der Salzlake kannst du zur Seite stellen – die brauchst du später vielleicht noch. Danach spülst du den Kohl mit kaltem Wasser gut ab und drückst ihn kräftig aus, bis kaum noch Wasser rauskommt.
- Probier ein Stück Kohl – es sollte nicht zu salzig schmecken.
- Jetzt bereitest du die Zutaten (♠) vor
- Gib die Zutaten (♥) in einen Topf. Rühr mit dem Schneebesen ordentlich um, während du sie aufkochst – es soll eine Paste daraus werden.
- Nimm jetzt die Paste und gib sie zusammen mit den Zutaten (♣) in einen Mixer. Mixe alles schön durch, bis du eine glatte Marinade bekommst.
- Vermische die Marinade gründlich mit dem Chinakohl, bis alles schön gleichmäßig verteilt ist (Zieh dir am besten Handschuhe an).
- Fülle den Kohl jetzt schichtweise in ein großes Glas. Nach jeder Lage drückst du den Kohl richtig fest runter, damit die Flüssigkeit alles gut umschließt.
- Lass zum oberen Rand vom Glas etwa 3 cm Platz – das braucht dein Kimchi zum Atmen.
- Achte darauf, dass alles mit Flüssigkeit bedeckt ist und keine Luftblasen im Glas sind. Falls nötig, gieße etwas von der aufgehobenen Salzlake dazu.
- Ich nutze zusätzlich Glasgewichte zum Beschweren.
- Schraub das Glas nicht zu, lass einen Spalt offen für die Gase!
- Jetzt lässt du dein Kimchi mindestens 3 Tage bei Zimmertemperatur stehen. Noch besser schmeckt’s, wenn du ihm 5 Tage gibst.
- Lagere das Glas nach den 5 Tagen im Kühlschrank, das stoppt die Fermentation.
Was ist Kimchi überhaupt?
Kimchi ist weit mehr als nur Beilage – es ist Identität, Geschichte und Geschmacksexplosion in einem. Wer denkt, es handelt sich nur um scharf eingelegten Kohl, unterschätzt die Tiefe und Vielfalt dieses fermentierten Allrounders. In Korea steht Kimchi nicht einfach auf dem Tisch – es ist der Tisch. Keine Mahlzeit ohne. Punkt.
Das Grundprinzip: Gemüse – meist Chinakohl oder Rettich – wird mit Salz, Knoblauch, Chilipulver (Gochugaru), Ingwer und manchmal auch Fischsauce oder fermentierten Meeresfrüchten vermengt und über mehrere Tage oder Wochen fermentiert. Klingt simpel, hat aber Tiefe wie eine philosophische Debatte um 3 Uhr morgens.
Die kulturelle Bedeutung von Kimchi in Korea
In Südkorea gibt es ein Wort, das du kennen solltest: Kimjang (김장). Es bezeichnet den kollektiven Prozess, bei dem Familien (und manchmal ganze Dörfer) große Mengen Kimchi für den Winter herstellen. Das ist nicht nur Vorratshaltung, das ist ein soziales Event mit langer Tradition – vergleichbar mit dem Einwecken von Marmelade, nur mit viel mehr Chili und fermentiertem Fisch.
Kimchi ist in Korea so tief verankert, dass selbst ein eigenes Kimchi-Museum in Seoul existiert. Und ja, auch das koreanische Militär hat seinen eigenen Kimchi-Vorrat – Prioritäten muss man setzen.
2013 wurde Kimjang sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Mehr Statement geht kaum.
Fermentieren für die Gesundheit
Warum lieben so viele Menschen Kimchi – auch außerhalb Koreas? Klar: Geschmack. Aber auch wegen der gesundheitlichen Vorteile.
Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi sind voller Probiotika, die deiner Darmflora richtig guttun. Dazu kommen jede Menge Vitamine (A, B, C), Ballaststoffe und Antioxidantien. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kimchi-Konsum das Immunsystem stärkt, Entzündungen reduziert und sogar beim Abnehmen helfen kann.
Kimchi in der Popkultur – von K-Drama bis Anime
Dass Kimchi ein internationaler Star geworden ist, liegt auch an der koreanischen Popkultur. In K-Dramen wird Kimchi nicht nur gegessen, sondern auch gemacht, verschenkt und manchmal sogar dramatisch geworfen.
Ein besonders ikonisches Beispiel ist die Serie „Let’s Eat“, in der das Geräusch des Kimchi-Kauens fast schon ASMR-Qualität hat. Auch in „Crash Landing on You“ bekommt Kimchi eine Nebenrolle – und zwar mit Haltung.
In der Anime-Welt ist Kimchi zwar weniger präsent als in K-Dramen, aber dennoch gibt’s gelegentliche Auftritte: In „Yakitate!! Japan“, einem Anime über Brot, gibt es eine Folge, in der Kimchi-Brot (ja, das gibt’s wirklich) gebacken wird – inklusive dramatischer Backduelle und übertriebener Geschmacksexplosionen. Eben ganz Anime.
Kimchi außerhalb Koreas – eine globale Erfolgsgeschichte
Inzwischen ist Kimchi weltweit beliebt. In Kalifornien gibt’s Kimchi-Tacos, in Berlin Kimchi-Burger, in Tokio Kimchi-Ramen. Die Fermentationskunst aus Korea hat ihre Nische verlassen und steht jetzt mitten im Rampenlicht globaler Fusion-Küche.
Und es wird kreativ:
– Kimchi-Grilled Cheese
– Kimchi-Pizza
– Kimchi-Carbonara
– Veganes Kimchi ohne Fischsauce
– Kimchi mit Mango, Apfel oder sogar Kürbis
Klingt wild? Ist es auch. Aber es funktioniert erstaunlich oft. Der Grund ist simpel: Kimchi bringt genau die fünfte Geschmacksebene – Umami – ins Spiel. Und die ist universell beliebt.
Kimchi im Alltag – mehr als nur Beilage
In Korea ist Kimchi kein Special-Treat – es ist tägliches Grundnahrungsmittel. Es wird zum Frühstück, Mittag und Abendessen serviert, oft einfach pur oder mit Reis. Aber auch in vielen Gerichten spielt es die Hauptrolle:
-
Kimchi Bokkeumbap (Kimchi-Reis)
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Kimchi Jjigae (Eintopf mit Kimchi)
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Kimchi-Jeon (Pfannkuchen)
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Kimchi Udon
Du kannst es aber auch einfach auf Brot mit Frischkäse legen, unter Rührei mischen oder in Burger packen. Klingt verrückt? Probier’s aus.
Die Wissenschaft hinter dem Geschmack
Was Kimchi so faszinierend macht, ist die Kombination aus Laktobazillen, natürlicher Umami-Power und langsamer Fermentation. Im Gegensatz zu Essiggurken entstehen hier durch Milchsäuregärung ganz andere Aromaprofile – komplexer, tiefer, fast „funky“.
Je länger Kimchi fermentiert, desto saurer und intensiver wird es. Frisches Kimchi schmeckt knackig und scharf, altes Kimchi wird fast weich, dafür tiefer im Geschmack – ideal für Suppen und Eintöpfe.
Kimchi selbst machen – eine Geduldsprobe mit Belohnung
Selbst wenn du kein Rezept willst: Kimchi-Machen ist eine kleine spirituelle Reise. Vom Salzen über das Würzen bis zum Warten im Kühlschrank – man wird fast philosophisch. Wer sein erstes Kimchi selber gemacht hat, versteht plötzlich, warum manche Koreaner:innen ihren eigenen Kimchi-Kühlschrank besitzen.
Und ja, die gibt’s wirklich.
Kimchi ist mehr als nur Trend
Ob als Beilage, Hauptgericht, Zutat oder globale Fusion – Kimchi hat sich einen festen Platz auf den Tellern der Welt erobert. Es verbindet Kultur, Geschmack, Gesundheit und eine gehörige Portion Charakter. Wer sich darauf einlässt, entdeckt ein Gericht, das nie gleich schmeckt, aber immer beeindruckt.
Wenn du es noch nicht probiert hast – du verpasst was. Und falls du schon Fan bist: Du weißt, wovon ich rede.
Kurz gesagt: Kimchi ist Soulfood für deinen Bauch.
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